Das Klimaschutzkonzept Baden Württemberg verpflichtet zur Erreichung einer klimaneutralen Wärmeversorgung seit 2020 größere Städte dazu, eine kommunale Wärmeplanung vorzulegen. Alle übrigen Gemeinden können eine kommunale Wärmeplanung freiwillig erstellen, wozu der Bund und das Land Fördermittel zur Verfügung stellen. Im Gemeinderat wurde nun beschlossen, dass Bad Friedrichshall gemeinsam mit umliegenden Kommunen ‚im Konvoi‘ eine gemeinsame Wärmeplanung auf den Weg bringt.
Doch was bedeutet das überhaupt, eine ‚kommunale Wärmeplanung‘?
Um die angestrebte Klimaneutralität zu erreichen, besteht neben dem Verkehrssektor besonders im Bereich Wärme dringender Handlungsbedarf. Zum einen muss der Wärmebedarf der Gebäude drastisch reduziert werden, zum anderen muss der verbleibende Bedarf klimaneutral gedeckt werden. Diese Transformation zu steuern, ist Ziel der kommunalen Wärmeplanung - d. h. die Städte und Gemeinden sind zentrale Akteure des Prozesses vor Ort. Dabei gilt es, entsprechend den jeweiligen Gegebenheiten, Gebäude zu ertüchtigen, Heizsysteme zu erneuern, Wärmenetze zu betreiben und diese aus verschiedenen Quellen mit erneuerbaren Energien und Abwärme zu speisen.
Grundlegend ist die Wärmeplanung in vier Phasen gegliedert. Nach der Bestandsanalyse (Erhebung der Gebäudetypen, des Wärmebedarfs und der daraus resultierenden Treibhausemissionen) folgt die Potenzialanalyse, bei der Einsparmöglichkeiten u. a. in den Sektoren Haushalte, Gewerbe/Industrie und öffentliche Liegenschaften ermittelt werden. Dem folgen die Entwicklung eines klimaneutralen Zielszenarios bis 2040, danach die Festlegung einer Wärmewendestrategie und ein konkreter Maßnahmenkatalog.
Zentral für unsere kommunale Wärmeplanung bzw. die Umsetzung werden unsere Stadtwerke sein. Bereits jetzt betreiben die Stadtwerke in Bad Friedrichshall zwei Wärmenetze, zwei weitere sind in Planung. Vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion über das ‚Heizungsgesetz‘ und den Einbau privater Wärmepumpen halten wir als SPD-Fraktion es für unerlässlich, im Stadtgebiet weitere Potenziale für Wärmenetze zu ermitteln. Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) erwartet, dass künftig in Deutschland bis zu 45 % mit Fernwärme geheizt wird.
Es gibt noch viel zu tun!
Gabriele Mandel, SPD-Gemeinderätin